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Das neue Logo!

Das Geheimnis ist gelüftet und seit einigen Wochen schleicht es sich als gelungene Selbstverständlichkeit in alle Medien der drei Museen des GRASSi – das neue Logo, eine neue Typografie, das neue Corporate Design.

Sehr viele Besucherinnen und Besucher des einzigartigen expressionistischen Museumsbaus am Johannisplatz wissen gar nicht, dass dieser drei international hochkarätige Museen unter seinem Dach vereint: Das Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig ist, wie der Name schon sagt, ein zur Universität Leipzig gehörendes Museum. Das GRASSi Museum für Völkerkunde zu Leipzig ist ein ethnologisches Museum in staatlicher Trägerschaft. Es ist Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und befindet sich als solches für die nächsten Jahre im Prozess des „REINVENTING GRASSI.SKD“ – einer inhaltlichen Umgestaltung seiner Ständigen Ausstellungen. Das GRASSi Museum für Angewandte Kunst in Leipzig ist eine städtische Einrichtung und feiert im kommenden Jahr das 150. Jubiläum seiner Eröffnung.

Das Grassimuseum in Leipzig

Jedes der drei Museen befindet sich in einer anderen Trägerschaft. Was sich in den Köpfen der Menschen da draußen so einfach wie markant als das „Grassimuseum“ darstellt, erweist sich immer wieder als eine Herausforderung für die Kommunikationsexpertinnen und Verwaltungsprofis. Jedes der Museen möchte berechtigterweise in seiner Einzigartigkeit im Verbund der Museen im GRASSI gesehen werden. Das Redesign des neuen, gemeinsamen Logos soll diese Ansprüche sichtbar machen – genauso wie die Gemeinsamkeit der Dreisamkeit. Den gesamten Prozess begleitet, mit mehreren Workshops, Markenanalyse sowie Wettbewerbsbeobachtung, hat die Leipziger Agentur kocmoc.brand, die letztlich auch in der Kreation die Umsetzung verantwortete.

Die zunehmende Absicht der Museen, sich nicht nur als Ort der kulturellen Bildung und Betrachtung zu verstehen, sondern sich auch als Ort der aktiven Teilhabe, des Verweilens und der Unterhaltung zu empfehlen, findet sich ebenso im Redesign von Logo und der Corporate Identity wieder.

Das Logo als markantes „G“ kommuniziert das GRASSi stärker als Ort der Begegnung. Der kleine Punkt ist nicht nur der i-Punkt im wahrsten Sinne sondern symbolisiert auch die Menschen, die kommen und gehen. Das GRASSi als Ort der Begegnung, wird visuell durch unterschiedliche grafische Elemente bedeutet. Sie sind zum einen Zitat aus dem Bauschmuck des Museums (Albers-Fenster, Rauten Pfeilerhalle etc.), dienen aber auch rein praktisch dazu, eine Wiedererkennbarkeit der drei Museen in ihrer grafischen Darstellung zu ermöglichen. Über den Einsatz dieser grafischen Elemente bleibt den einzelnen Trägern gleichzeitig genügend „Raum“ eigene, hauseigenen CI-Vorgaben (bspw. bei der SKD) zu integrieren.

Das bisher aktuelle Logo wurde zu einer Zeit gestaltet, als der Schwerpunkt der Kommunikation und Werbung der Museen im GRASSI noch überwiegend bei Prints – Plakate, Flyer und Einladungen – lag. Heute dominiert die digitale Kommunikation. Mobile Darstellungen auf Smartphones und Tablets stellen flexiblere Ansprüche an ein Logo, das optisch klein und groß gut funktionieren muss.

Nach einem mehrjährigen Findungsprozess haben sich nun alle Beteiligten geeinigt und intern herrscht große Aufregung. Ein neues Logo bei laufenden Betrieb einzuführen bedeutet ungeheure Anstrengung und sehr viel Umsicht. Es muss auf allen Kommunikationsebenen in ein einheitliches, ebenso neues bzw. angepasstes Erscheinungsbild integriert werden. Auf allen Werbe- und Kommunikationsmitteln, Prints und digitalen Medien vom Briefpapier über Plakat bis zur Website.

Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst gab im November den Startschuss mit den Drucksachen zu den Ausstellungen „Beflügelndes Fieber“ und ‘“Herlinde Koelbl. Metamorphosen“. Hier kann man alles, vom Logo bis zu den unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten der neuen Schrift und den grafischen Elemente, studieren und vielleicht auch mit dem Bisherigen auf seine Wirkung hin vergleichen. Generell wird die Einführung natürlich schrittweise erfolgen und erst Zug um Zug in alle Bereiche vordringen. Die Prioritäten werden sicher zugunsten der aktuellen Ausstellungen und Programmpunkte gesetzt – Geschäftspapiere werden erst im neuen Look gedruckt, wenn das mit den alten Logos verbraucht worden ist. Dem Wandel, der natürlich ein positives Zeichen im Jahr des 150-jährigen Jubiläums setzt, wird bei behutsamer Verwaltung des Budgets angemessen Zeit gegeben.

Für die Freunde und Besucherinnen des GRASSi LEIPZIG kann es durchaus spannend sein, das Augenmerk auf die sachte Verwandlung der Corporate Identity der Museen zu legen und sich bewusst zu machen, wie viel Aufmerksamkeit und Absichten in dieser nicht unerheblichen und vor allem nicht unbedeutenden Transformation stecken.

Alle Fotos: Schnuppe von Gwinner