Einen Tag vor Eröffnung der GRASSIMESSE 2018 traut man seinen Augen nicht – und muss doch genau hinschauen, dass man nicht über Kisten und Hunde stolpert oder gegen lange Leitern rempelt. Ablenkung lockt überall, denn einige Stände sind schon in makelloser Vollkommenheit eingerichtet, die Exponate aus dem Gewirr von Luftpolsterfolie, Seiden- und Zeitungspapier, Kartonagen, Holzboxen und alten Panettone-Schachteln geborgen. Andere erwarten noch ihre Vervollkommnung wie das schlafende Dornröschen den Prinzen.
Viele Überraschungen haben sich die Kuratorin Sabine Epple und die Jury für die Messe 2018 ausgedacht. Im Zentrum der noblen Pfeilerhalle breitet sich die Installation nachhaltiger Produkte und Konzepte der Preisträger und Nominierten des Bundespreises ECODESIGN aus. Die flankierenden Vitrinen in den dreiseitigen Pfeilern verwandeln sich derweil in wahre Schatzkammern, gut gefüllt mit fantasievollen Schmuckstücken, kostbaren Gefäßen und Geräten.
Die größte Neuigkeit dort dürfte wohl die anmutige Pfeffermühle für ein einziges Pfefferkorn von Isabelle Enders sein – gleich ausprobiert und gestaunt wie ergiebig so ein Korn ist!
Im großen Ausstellungssaal sorgen die Wand-Elemente aus der vorausgegangen Dänemark-Ausstellung für geradezu behagliche Atmosphäre und einen mäandernden Parcours entlang der Vitrinen, Podeste, Tische. Selbstredend, dass man auf diesem Weg ständig aufgehalten wird. Heute noch durch Kartonagen, Werkzeugkästen und überquellende Taschen. Doch es lässt sich schon erahnen, dass es gleich die Exponate sind, die alle Aufmerksamkeit für sich reklamieren.
Feinste Keramiken, Gewebe, Schmuckstücke, Spielzeug sowie ebenso fantasie- wie kunstvolle Wesen aus den Studios der Keramikkünstlerin Judith Runge und des Goldschmieds Ludwig Menzel.
Die Orangerie erscheint in völlig neuer Einrichtung – keine Vitrinen defilieren mehr und der Raum wird im Zentrum von den Möbeltischlern und Designern dominiert, ergänzt durch Interior Accessoires, Spielgenossen und Gerätschaft für die
Gartenarbeit. Ins Auge fällt schließlich das voluminöse Flechter_ei von Emmanuel Heringer, auch sein großformatiges Bild aus der Rinde einer 166 Jahre alten Fichte.
Die GRASSIMESSE 2018 bietet erstaunlich viele Neuigkeiten, Kostbarkeiten, Schönheiten – interessante Ideen und Konzepte in deren Zentrum nicht selten das inspirierende Crossover von Materialien und Techniken steht. Die Grenzen zwischen Kunst, Handwerk, Design zerfließen. Funktionalität, Gestaltung und Sinnhaftigkeit fesseln die Wahrnehmung. Charmant und verlockend sind diese vielen Ideen, so großartig umgesetzt und vorgetragen.
Inzwischen sind Kisten und Kasten aus dem Weg geräumt und eine verführerische, strahlende GRASSIMESSE 2018 erwartet ihre zahlreichen Gäste unter denen sich die Aussteller viele Kunden erhoffen.
GRASSIMESSE – 26. bis 28. Oktober 2018
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig, Johannisplatz
Fr, 26.10.: 10–19 Uhr
Sa, 27.10.: 10–19 Uhr
So, 28.10.: 10–18 Uhr
Aussteller und Specials: http://www.grassimesse.de/de/
Termine & Themen der Standgespräche: http://www.grassimesse.de/de/service/